Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw 2009

Die Umweltstiftung der Sparkasse Pforzheim Calw verleiht am 25. Juni in Calw den Umweltpreise 2009.

  • Den mit 10000 Euro dotierten Umweltpreis erhalten Dr. Angela Boley, Dipl. Ing. Martin Kieninger und Dr. Ing. Wolf-Rüdiger Müller, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart für die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur simultanen Entfernung von Nitrat und Pestiziden für die Trinkwasseraufbereitung.
  • Jeweils einen Anerkennungspreis in Höhe von 3000 Euro erhalten:
    • das Ferdinand-Porsche-Gymnasium in Stuttgart-Zuffenhausen für die vorbildliche Umsetzung des Klimaschutzes an der Schule
    • sowie die Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt für das Engagement zum Erhalt der landschaftsprägenden und ökologisch wertvollen Streuobstwiesen.
Die ausgezeichneten Projekte

Sparkassen-Umweltpreis für neuartige Wasserreinigung

Am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart wurde das mit dem Umweltpreis prämierte Reiniguns-Verfahren entwickelt. Zur Trinkwasseraufbereitung können damit Nitrat und Pestizide simultan aus dem Grundwasser entfernt werden. Für diese wegweisende Entwicklung zeichnen Dr. Angela Boley, Dipl. Ing. Martin Kieninger und Dr. Ing. Wolf-Rüdiger Müller verantwortlich.

Bei kleinen Wasserwerken oder in Entwicklungsländern sind einfache Methoden zur Trinkwasseraufbereitung gefragt. Die Stuttgarter Ingenieure untersuchten deshalb eine Reihe von Kunststoffen. Dabei erwies sich Poly-Caprolacton (PCL), ein synthetisch hergestelltes Polymer, als besonders geeignet. Vorteilhaft ist vor allen Dingen, dass es nur in Anwesenheit von Sauerstoff oder Nitrat seinen Dienst tut. Ansonsten wird die Reaktion unterbrochen, so dass kein weiterer Abbau zu organischen Säuren (anaerobe Gärung) stattfindet. Bei einer Betriebsstörung der Anlage, etwa wenn es wegen des Ausfalls einer Pumpe kein Wasser mehr nachströmt, wird also der Abbau gestoppt. „Das Verfahren ist noch im Versuchsstadium“, betont Dr. Ing. Wolf-Rüdiger Müller. Es werde derzeit in technischen Maßstab im badischen Wasserwerk Rotherst getestet. Die Stuttgarter Forscher arbeiten in einem derartigen Projekt auch mit der Pekinger Tsinghua Universität zusammen.

Ein Gymnasium erwärmt sich für das Klima​

Auf 54 Seiten werden, angereichert mit vielen Fotos und Grafiken, nicht nur die Ursachen der Erderwärmung, sondern auch die Zukunft des Golfstroms und der Gletscher, des Eisbären und der Korallen beschrieben. Zum Abschluss gibt es ökologisch wertvolle Tipps, um den Klimawandel zu begrenzen. Die gut gemachte Broschüre ist als Begleitheft einer Ausstellung erschienen, die Lehrer und Schüler des Ferdinand- Porsche-Gymnasiums in Stuttgart-Zuffenhausen (FPGZ) 2008 auf die Beine gestellt haben. Im Stuttgarter Rathaus, der ersten Station, sowie anderen Gymnasien und Realschulen führten neben den beiden beteiligten Lehrern auch Schüler durch die Schau. Klimaschutz ist seit Jahren ein wichtiges Thema an dem Gymnasium mit Klima-AG. Davon zeugt die Fotovoltaik-Anlage auf dem Schuldach, die vom Verein Schule und Umwelt am FPGZ mit Hilfe von Sponsoren finanziert wurde.

Schneewittchen von der Streuobstwiese

200 000 Liter Saft werden aus den einwandfreien Früchten kontrollierter Streuobstwiesen hergestellt und in drei Landkreisen erfolgreich vertrieben. Für die hochwertigen Produkte sorgt die Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis- Freudenstadt e.V. mit rund 190 Mitgliedern. Sie zahlt den Lieferanten, die sich den Richtlinien der Initiative verpflichten, einen Aufpreis für ihr Obst. So bleiben nach dem Motto „Schutz durch Nutzung“ viele Streuobstwiesen erhalten. Sie sind nicht nur landschaftsprägend, sondern auch ökologisch wertvoll, denn sie bieten Lebensraum für mehr als 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Die Initiative gibt ihr Fachwissen an Wiesenbesitzer und Verbraucher weiter. Und selbst die Kleinsten profitieren: 150 Kindergärten der Region haben Mappen erhalten, mit denen die Kids spielerisch mit dem Jahresverlauf der Streuobstwiese vertraut gemacht werden. Der Nachwuchs darf auch ernten, bei der Safterzeugung zusehen und schließlich mit „Schneewittchen“ anstoßen – alkoholfrei natürlich.

Das könnte Ihnen auch gefallen

Ihre Ansprechpartnerin

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies können Sie unserer Datenschutzerklärung entnehmen.